Mit der Gondel durch La Paz

Was für eine Stadt! La Paz scheint nur aus Extremen zu bestehen. Das geht schon bei dem wahnsinnigen Höhenunterschied innerhalb der Stadt von sage und schreibe 1000 Metern los. Genauso extrem scheint der damit verbundene Hang der Bewohner ihre Häuser direkt an Abbruchkanten zu bauen, was dem Sprichwort „Living on the edge“ eine völlig neue Bedeutung gibt. Auch der Unterschied zwischen den meist noch niegelnagelneuen und picobello sauber gehaltenen Gondelbahnen der Firma Doppelmayr, bei der wir alle sofort erst mal ans Skifahren denken mussten, und den darunter liegenden teilweise fast slumartigen Wohngegenden ist schier unfassbar. Der letzte Kontrast ist dann noch der zwischen alt und neu und damit meine ich die Kombination moderner Gebäude und zum Beispiel Geschäften wie einem Applestore (in dem Pascal endlich den nötigen Adapter gefunden hat, um die Fotos der Kameras schnell aufs IPad zu spielen) in unmittelbarer Nähe zu dem nahezu archaisch und mystisch wirkenden Hexenmarkt, in dem neben allerlei Heilmitteln auch zahllose Alpaka-Fötusse, wozu auch immer, angeboten werden.

Bei deren Anblick war ich dann wirklich froh, dass die Kinder heute nach dem Mittagessen gestreikt und Pascal und mich allein zur selbstgeführten Stadttour losgeschickt haben, um stattdessen das auf dieser Reise bisher unerreicht schnelle Internet in unserer Unterkunft auszunutzen und einfach mal ein bisschen zu glotzen.

Die auf einem Reiseblog angepriesene Stadtrundfahrt per Gondel , die sie dann später um so lieber mitgemacht haben, weil man bei der die wahnsinnigen Höhenunterschiede nur beim Druckausgleich durch Gähnen oder Ähnliches statt in der Oberschenkelmuskulatur gespürt hat, war die Krönung des Tages, denn wir haben innerhalb von zwei Stunden sieben der insgesamt 10 Linien benutzt, um einmal die Stadt zu umrunden und zu durchqueren… und das natürlich immer dem Sonnenuntergang entgegen!

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