Wenn es mal nicht so läuft

Heute war irgendwie der Wurm drin. Erst bin ich zum ersten Mal seit ewigen Zeiten mit Migräne aufgewacht und musste morgens erstmal einen Migräneblocker nehmen und mich noch einmal hinlegen. Das haben die Kinder begeistert zum Ausschlafen genutzt, dann aber ganz liebevoll alle morgendlichen Aufgaben übernommen, wie Betten aufräumen, Gepäck umpacken, Frühstück machen, usw. Danach war es leider schon so spät, dass klar war, dass wir es nicht mehr bis halb zwölf zur ersten Führung am Cape Nelson Leuchtturm schaffen würden, was Sophie sich gestern gewünscht hatte, als ich aus dem Reiseführer vorgelesen hatte, was man hier in der Gegend machen konnte und dass man bei der Führung viel über die vielen Schiffbrüchigen erfahren würde. Das war aber nicht schlimm, weil es um 14.00 Uhr noch eine geben sollte. Zuerst einmal fuhren wir aber nach Portland, um Wasser abzulassen, aufzufüllen und einzukaufen. Wir kamen dann gegen ein Uhr am Leuchtturm an, sahen aber schon von Weitem, dass er in ein Gerüst gehüllt war und Bauarbeiten am Gange waren. Ursprünglich war der Plan, hier noch vor der Führung Mittag zu essen. Der Parkplatz mit den ganzen Baufahrzeugen war aber sehr ungemütlich und die Besitzerin des Cafés erzählte uns dann auch, dass es in den nächsten neun Monaten wegen der Bauarbeiten keine Führungen gäbe und dass wir noch nicht einmal zum Leuchtturm laufen könnten. Also drehten wir unverrichteter Dinge wieder um und fuhren stattdessen zum Cape Bridgewater, was auch im Reiseführer wegen einer Seehundekolonie angepriesen wurde. Dort fanden wir dann einen wunderschönen Strand, an dem wir unser Mittagessen kochten. Danach machte ich mich allein auf zur Seehundewanderung, aber auch hier hielt der Reiseführer nicht, was er versprochen hatte und ich konnte leider außer Wallabies keine Tiere, also vor allem keine Seehunde entdecken. Da war ich froh, dass ich die Kinder nicht auf diese anstrengende Wanderung mitgeschleift hatte. So verbrachten wir den Rest des Nachmittags entspannt am Strand, denn für die Nacht hatte ich nur eine halbe Stunde entfernt mit der App Campermate, die mir in Neuseeland so treue Dienste erwiesen hatte, einen schönen Naturcampingplatz gefunden.

Gegen halb sieben machten wir uns dann also auf den Weg ins Nirgendwo bzw. in den Cobboboonee National Park. Die Fahrt auf Feldwegen war wunderschön, aber mitten im Wald wollte Googlemaps dann, dass wir auf einen sehr schmalen Wanderweg einbiegen, was selbst mit einem Allrad-Jeep kaum möglich gewesen wäre, sicher aber nicht mit unserer Jucy. Noch einmal lasen wir die Kommentare auf Campermate und tatsächlich stand in einem, dass man den Picknickplatz als Ziel angeben müsste, damit man einen Weg mit dem Auto findet. Das machten wir dann, fuhren noch weitere 10 Minuten durch die Pampa, um dann einen völlig verlassenen Campingplatz zu finden, auf dem ein Schild stand, dass das Übernachten momentan verboten sei, da das Toilettenhäuschen abgebrannt ist. Natürlich hatte ich hier nun auch keinen Empfang, um uns etwas anderes zu suchen, deinstallierte aber sofort Campermate und verließ mich lieber wieder auf Wikicamp. Mühsam drehten wir das Wohnmobil und suchten unseren Weg zurück. Als wir endlich wieder Empfang hatten, zeigte Wikicamp uns eine Übernachtungsmöglichkeit in Heywood an und auf dem Weg sahen wir doch dann tatsächlich mitten auf der Straße unsere erste Giftschlange liegen… so viel zum Thema: „Heute war irgendwie der Wurm drin.“

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