Die letzten zwei Tage ging es nun an der Küste entlang weiter nach Norden und bei der Durchquerung des Coorong Nationalparks, der aus einer hunderte Kilometer langen Sandbank und dahinter liegenden Lagunen besteht, standen nun einmal die Vögel im Fokus der Tierbeobachtung. Papageien in den verschiedensten Farbkombinationen, am häufigsten aber weiß-rosa, und Kakadus, die uns mit ihrem Geschrei schon oft morgens aus dem Bett geschmissen haben, waren schon seit Sydney immer wieder Weggefährten, aber Pelikane haben wir nun zum ersten Mal aus nächster Nähe beobachten können und waren vor allem überrascht, wie groß sie sind… viele Exemplare gehen mir bis zum Bauchnabel … und wie anmutig sie trotzdem im Flug aussehen.
Offensichtlich lässt meine Kochbegeisterung im Wohnmobil etwas nach, denn vorgestern haben wir uns mittags in Kingston SE eine Meeresfrüchteplatte geholt und am Strand verspeist, bevor wir uns die Hauptsehenswürdigkeit, eine riesige Hummerfigur, angeschaut haben. Danach ging es weiter, erst unter dunklen Wolken hindurch und dann quer durchs Gewitter, dessen Blitze die Landschaft beeindruckend erhellten. Als wir am späten Nachmittag dann an der Narrung-Fähre ankamen, war das Wetter wieder super und wir nutzten es, im weichen Gras zu turnen und zu tanzen. Gestern früh nahmen wir dann erst die Fähre über den Zipfel des Lake Alexandrina und dann eine weitere in Wellington über den Murray River. Das erinnerte uns sehr an die Fähren, die wir immer in Holland in der Gegend um Wijk bij Duurstede nehmen, nur das man hier nichts dafür zahlen muss. Als wir in Victor Harbor auf der Fleurieu Halbinsel, die laut Reiseführer die Leute aus Adelaide als Wochendspielplatz benutzen, tanken mussten, gab es da ein sehr günstiges Angebot bei Dominos, sodass wir seit langer Zeit mal wieder Pizza aßen. So konnte ich mir wieder das Kochen sparen. Wir nahmen die Pizzen mit an die Strandpromenade und bestaunten während des Essens die jugendlichen Skater und BMX-Fahrer im angrenzenden Skatepark. Daneben gab es einen Spielplatz für Teenager, der doch tatsächlich Teenrager hieß und auf dem Emma und Sophie sich austobten, während ich ein bisschen an der Strandpromenade entlang spazierte, an deren Ende eine historisch aussehende Straßenbahn von einem großen Kaltblüter, also einem dicken Pferd, das man oft vor Bierkutschen gespannt sieht, über einen Steg auf die andere Seite des Flusses gezogen wurde. Nach der Mittagspause durchquerten wir die Halbinsel und fuhren zur Rapid Bay, einer kleinen Geisterstadt mit einem ewig langen, schon halb zerfallenen Bootssteg, von dem aus man anscheinend hervorragend angeln kann, denn um uns herum auf dem Campingplatz direkt am Strand hat hier jeder mindestens vier Angeln dabei und das einzige, worüber man spricht, ist Angeln. Statt zu angeln waren wir im wunderschön türkisblauen Wasser schwimmen und Emma und Sophie wurden von den Mädels aus dem Nachbarzelt angequatscht und waren mit ihnen Stand-Up-paddeln und kajaken. Die Zeit nutzte ich, die kleinen, aber inzwischen doch zahlreichen Geschenkchen einzupacken. Heute geht es nun weiter nach Adelaide, wo wir zum ersten Mal drei Nächte bleiben werden und ausgiebig Weihnachten feiern wollen.