Wie schon angekündigt, haben wir uns gestern künstlerisch betätigt und das war für uns definitiv eines der Toperlebnisse auf unserer Reise. Wir haben an einem dreistündigen Silberschmuck-Workshop teilgenommen und haben unsere Ringe vom Design bis zum fertigen Endprodukt selbst gemacht… naja, zumindest haben uns die Kursleiter dieses Gefühl vermittelt, sodass selbst ich, als definitiv untalentierteste Person an unserem Tisch am Ende sehr stolz auf ihr Ergebnis war.
Extra für den Workshop haben wir uns gestern wieder einen Roller gemietet, da das Studio recht weit außerhalb lag und in den Rezensionen stand, dass die Taxifahrer immer große Probleme haben, es zu finden. Als wir auf dem Hinweg sahen, dass die letzten zwei Kilometer des Weges so eng wurden, dass nur gerade mal zwei Roller aneinander vorbeipassten, wunderte uns das auch nicht mehr. Wir waren sehr zeitig losgefahren, um auf dem Weg noch genug Zeit für ein Mittagessen zu haben. Kurz vor dem Studio gab es dann noch ein sehr urtümlich aussehendes Restaurant, in dem wir einkehrten. Die Kinder bestellten beide ein unscharfes, eher westliches Essen und ich ein traditionell balinesisches mit nur wenig Schärfe. Sophie aß begeistert den Hähnchenschenkel mit Pommes, ließ den Salat aber liegen. Emma glänzten nach dem ersten Bissen in die Chicken Wings schon vor Schärfe die Augen und mein Essen war für mich genau richtig. Als ich kurz vor dem Gehen, allerdings mit einer etwas zu voll geladenen Gabel Sophies kleinen Beilagensalat in meinen Mund schaufelte, kam mir sinnbildlich der Rauch aus den Ohren und innerhalb von zehn Sekunden fühlte sich meine untere Gesichtshälfte wie gelähmt an. Während die Kinder lachen mussten, weil meine Lippen beide anschwollen, dass ich aussah, als käme ich frisch von einer misslungenen Botoxbehandlung, war ich heilfroh, dass Sophie den Salat vorsichtshalber gar nicht probiert hatte. Glücklicherweise hielt der Schärfeschock auch bei mir nur etwa eine halbe Stunde an und dann konnte ich auch wieder halbwegs normal reden, um unserem Kursleiter zu erzählen, was die Mädels sich vorstellten. Dann ging es los mit Stift und Papier und dann mit Silber, Zange, Feile und Hammer weiter. Dass aus dem schwarzgrauen platten Material, das wir da am Anfang bearbeiteten, am Ende wirklich silberne Ringe werden würden, konnten wir da noch fast nicht glauben. Nachdem dann aber die Profis sie erst anfackelten und dann in Säure warfen, waren wir mit schrubben und polieren dran und tatsächlich kamen sehr individuelle und schöne Schmuckstücke heraus, die wir seitdem jedem, den wir treffen, stolz unter die Nase halten und so fühlen wir uns wirklich wie die Herrinnen der Ringe, nur ohne Saurons Wunsch mit unseren Ringen alle ins Dunkel treiben zu wollen.
Da Emma sich wahrscheinlich auf der überklimatisierten Autofahrt mit noch nassen Haaren nach dem Raften eine Rotznase eingefangen hat, stand heute wieder mal nichts außer Pool, Lesen und Essen auf dem Plan. Beim Frühstück haben wir wieder lange mit den netten niederländischen Damen gequatscht, die uns morgen mit zu einer Shoppingtour nehmen wollen.