Nachdem ich vorgestern Abend nach unserer langen Rollertour noch auf der Terrasse vor unserem Zimmer saß und ganz verzückt einer Affenfamilie zusah, die sich die Obstschalen aus unserem Müll klaute und sie friedlich unmittelbar vor unserem Häuschen verspeiste, war das gestern Morgen beim Frühstück eine ganz andere Art von Affenzirkus. Zum ersten Mal in Ubud waren wir schon um halb neun beim Frühstück, da wir um neun von dem Fahrer, den Engelien, eine unserer lieben niederländischen Reisebekanntschaften organisiert hatte, abgeholt wurden. Zu unserer großen Überraschung war die Frühstücksterrasse schon richtig voll und jeder Tisch war besetzt, aber Engelien und Sue hatten uns einen Platz bei sich am Tisch frei gehalten. Während wir uns setzten, aßen viele Gäste schon ihr Frühstück und auf der anderen Seite der Hotelanlage sahen wir eine ganze Gruppe Affen auf der Mauer entlang balancieren. Während wir uns nichts dabei dachten, wurden die Mitarbeiter des Hotels schon nervös und tatsächlich griffen die Affen geschickt in der Gruppe an. Einer kletterte auf den hintersten Tisch und klaute sich das Obst, die anderen hielten die Mitarbeiter, die tatsächlich richtig Angst vor den Affen zu haben schienen, in Schach. Nun wurden die Steinschleudern und Besen gezückt und gemeinschaftlich schafften sie es die Affen zu verjagen, die sich aber auf der Mauer formierten und zum nächsten Angriff ansetzten. Als Sue uns erzählte, dass sie hier vor drei Jahren tatsächlich von einem Affen gebissen worden war, verstanden wir die allgemeine Aufregung besser. Die Mitarbeiter postierten sich nun so, dass wir unser Frühstück in Ruhe essen konnten.
Mit einer kleinen Verspätung wegen dieses Affenzirkus’ machten wir uns dann mit Engelien und Sue, die uns einfach begleiten wollten, weil sie gern die Landschaft aus dem Auto genießen, auf den Weg ins nur gut 50 Kilometer entfernte Amed… die Fahrt dauerte mit einer kleinen Pause über drei Stunden. In der Pause kauften wir uns unter Engeliens Anleitung, die sich in Bali wirklich super auskennt und außerdem auch noch indonesisch spricht, die leckersten Snacks und konnten so gestärkt die Aussicht aus dem Auto so richtig genießen. Bali ist überraschend bergig und wieder kamen wir an vielen Reisterrassen vorbei, bis es dann den Berg runter nach Amed ging. Dort fuhren wir noch sieben Kilometer an der Küste bis zu unserem Hotel entlang, auf denen Emma begeistert feststellte, dass jeder zweite Laden ein Tauchshop war. Dafür ist Amed nämlich bekannt. Auch das Schnorcheln soll hier toll sein. Da ich inzwischen aber mit zwei kleinen Rotznasen reise, müssen diese Wasseraktivitäten noch ein paar Tage auf uns warten und wir versuchen, diese für uns ungewohnt langsame Gangart zu genießen. Gestern haben wir gleich damit angefangen, ganz frische und sehr leckere Meeresfrüchte zu futtern.