El Capitan – zwischen Wrack und Delfinen

Heute war ein Tag, der uns allen für immer in Erinnerung bleiben wird. Bei Emma und Pascal ging er schon sehr früh los, denn für sie standen zwei Tauchgänge auf dem Plan. Der erste an einem Riff in der Subic Bay, der zweite zum Wrack der El Capitan, einem Transportschiff, das im zweiten Weltkrieg von den Japanern torpediert worden war und jetzt mit seinen 80 Metern Länge und 3000 Tonnen Gewicht auf einer Tiefe von 22 Metern am Grund der Bucht liegt. Emmas Augen funkelten, als sie danach davon erzählte und sie möchte sich jetzt gern aufs Wracktauchen spezialisieren. Ich dagegen bekomme schon klaustrophobische Angstvorstellungen, wenn ich nur daran denke, in ein Wrack zu tauchen und bin froh, dass sie diesen Wunsch jetzt mit Pascal verwirklichen kann.

Sophies Wunsch, mit Delfinen zu schwimmen, habe ich dagegen heute sehr gerne miterlebt. Im El Capitan Theater des Ocean Adventure Parks, von dem aus man das Tauchboot der beiden anderen über dem Wrack liegen sehen konnte, bestaunten Sophie und ich erst die Anmut dieser wunderschönen, intelligenten und muskelbepackten Meeresbewohner und das liebe- und vertrauensvolle Verhältnis, das sie mit ihren Trainern zu haben scheinen. An allem, was sie taten und was sie erzählten, konnte man sehen, mit wieviel Hingabe und Respekt sie den Delfinen begegnen und im Vergleich zu anderen Orten, an denen wir bereits Delfine in Gefangenschaft gesehen haben, erschienen die riesigen natürlichen Becken sehr artgerecht und es wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass die Arbeit hier vor allem das Verständnis der Bevölkerung fördern soll, warum die Verwandten in der Freiheit geschützt werden müssen und man Plastikmüll und Überfischung vermeiden muss.

Nach der Vorführung der Delfine durften Sophie und ich ich die 18-jährige Delfindame Nala kennenlernen. Der Trainer erklärte uns genau ihre Anatomie und Eigenheiten und verriet uns, wo sie es besonders mochte, gestreichelt und gekitzelt zu werden. Sophie und ich konnten kaum glauben, wie weich und glatt sie sich anfühlte und wie sie mit ihrem Trainer und uns interagierte. Nach unserem Kennenlernen zog Nala uns ins tiefe Wasser und spielte nach der Anleitung der Trainer mit uns. Dabei spritzte sie uns nass, drehte sich mit uns im Kreis und stupste uns an, wenn wir nicht schnell genug kapierten, was wir machen sollten. Tatsächlich fühlte es sich an, als würde sie uns dressieren und mit ihr im tiefen Wasser zu spielen, war eins der schönsten Erlebnisse meines Lebens. Sophie und ich konnten unsere Glücksgefühle kaum in Worte fassen und bedanken uns ganz herzlich für dieses tolle Geburtstagsgeschenk bei der Nassach-Oma und dem Nassach-Opa.

Als wir uns am Nachmittag wieder zu viert am Busbahnhof trafen, sprudelte die Begeisterung für das Erlebte nur so aus den Kindern heraus und was mich besonders freute, ist, dass sie dem jeweils anderen das Erlebnis nicht neideten, sondern füreinander glücklich waren. Nach zwei fantastischen Tagen in Subic Bay ging es für uns am Nachmittag im Bus zurück nach Manila, wo wir Wäsche machen und uns sortieren müssen, bevor es weiter in den Süden geht. Bereits jetzt können wir aber sagen, dass wir die Philippinen lieben.

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