Gestern hieß es dann wirklich Abschied nehmen von Südostasien und da der große Shoppingmarathon günstiger war, als gedacht, hatte ich noch so viele thailändische Baht übrig, dass die Kinder am Flughafen von Bangkok mal nach Herzenslust im Duty Free Süßigkeiten kaufen durften, denn tatsächlich ist das mit der Schokolade in heißen Ländern ja so eine Sache: Entweder schmilzt sie oder sie schmeckt eklig. Der Globalisierung sei Dank haben wir bisher aber fast überall auf der Welt mit Ferrero Rocher eine unserer Lieblingssüßigkeiten kaufen können, wenn auch immer verhältnismäßig teuer, weswegen wir uns ab und zu höchstens mal einen Dreierpack gegönnt haben. Als Sophie mir dann gestern von Weitem eine Packung zeigte, die für mich auf den ersten Blick wie eine Dose mit zwölf der goldenen Kugeln aussah und für Emma eine Tüte M&Ms, nickte ich beides etwas gedankenverloren ab, da das mit den Wasserflaschen in etwa kostete, was wir noch an Bargeld hatten. Im Flugzeug sah ich dann, dass es sich bei der M&M-Tüte um eine Familienpackung handelte und dass es nicht 12, sondern 15 Ferrero Rochers und zwar mit doppeltem Boden waren. Nun saßen wir mit gefühlt einem Kilo Schokolade im Flugzeug der Fluggesellschaft Indigo, in dem es keinen Essenservice bis Indien gab und futterten dementsprechend während dem Filmschauen Schokolade vor uns hin. Bei der Landung stellten wir erschrocken fest, dass fast alles weg war und dementsprechend war uns allen drei ordentlich schlecht. Eigentlich wären die drei Stunden Aufenthalt in Mumbai ideal gewesen, in Ruhe ein leckeres indisches Abendessen zu genießen, aber daran wollte keine von uns denken. Stattdessen rannten wir im Zuckerwahn die Treppen zum Gate um die Wette auf und ab, um ein bisschen der überschüssigen Energie wieder loszuwerden. Dabei bewunderten wir viele in wunderschöne Saris gekleidete Frauen und wunderten uns über halbnackte Männer, die scheinbar nur so in weiße Laken gehüllt waren, dass gerade mal das Nötigste verdeckt war.
Drei Stunden später ging es dann mit unseren Schokobäuchen weiter nach Abu Dhabi, wo wir pünktlich um 23.40 Uhr landeten. Leider hat es diesmal mit dem Taxiservice von Booking, mit dem wir vorher schon gute Erfahrung gemacht haben, nicht geklappt und niemand wartete mit einem Schild mit unseren Namen auf uns. Stattdessen nahmen wir eins der Luxuskarrossen vor der Tür, das uns die 37 Kilometer von Flughafen zur Stadt in Nullkommanix brachte, was bei der kerzengeraden, vierspurigen, hervorragend geteerten (solche Dinge fallen mir auch erst auf, seit ich länger in Südamerika und Südostasien war), hell beleuchteten Straße auch kein Wunder war. Obwohl unser Zimmer mit 59 Euro die Nacht das günstigste war, was ich in Abu Dhabi finden konnte, ist es mit Abstand das luxuriöseste, in dem wir auf dieser Reise geschlafen haben. Obwohl wir im 14. Stock wohnen, sind alle umliegenden Gebäude noch viel viel höher, aber wir freuen uns sehr, dass wir daran vorbei auch aufs Meer schauen können. Das Frühstück hätte für uns drei umgerechnet hier dann auch 50 Euro gekostet, weswegen wir uns entschieden haben, stattdessen im Supermarkt nebenan Müsli, Milch und Obst zu kaufen, wo die Preise ähnlich wie zuhause waren. Jetzt sind wir gestärkt genug, dass wir unseren einen Tag in Abu Dhabi nutzen wollen, diese Stadt zu erkunden.