Als wir in der Hafenstadt Piräus von Bord gingen, begrüßte uns Regen, aber wir wollten uns die Erkundung einer weiteren Hauptstadt nicht vom Wetter vermiesen lassen. Da der öffentliche Bus am Sonntag nicht fuhr und Emma immer noch nicht wieder ganz fit war, nahmen wir ein Taxi und hatten einmal mehr großes Glück mit unserem Fahrer namens Manos. Er machte es sich zur Aufgabe, uns für seine Stadt zu begeistern und das ist ihm definitiv gelungen. Zuerst ging es begleitet von vielen Erklärungen zur Geschichte und zur aktuellen Situation Griechenlands zur Akropolis. Dort lieh er uns dann einen riesigen Schirm, unter den wir gut zu dritt passten, gab uns noch gute Tipps und seine Telefonnummer und vereinbarte einen Treffpunkt, wo er uns wieder in Empfang nehmen würde.
Während ich die Wartezeit vor dem Ticketverkauf und das freie W-LAN nutzte, meine letzten Blogeinträge hochzuladen, fing Emma schon einmal an, Sophie alles über die griechische Götterwelt zu erzählen, was ihr so einfiel. Ich muss zugeben, dass ich selbst einige der Geschichten noch nicht kannte und da sieht man doch wieder mal, dass auch das Lesen von Jugendliteratur wie „Percy Jackson“ bildet.
Besonders schön war es für uns auch, dass das halbe Animationsteam und viele Tänzer, die wir inzwischen ziemlich gut kennen, auch zur gleichen Zeit wie wir, die Akropolis besuchten und wir so gegenseitig voneinander Fotos machen konnten. Als die Breakdancer dafür in den wildesten Dancemoves posten, kam aber wie an schon vielen anderen Sehenswürdigkeiten, die wir auf dieser Reise besichtigt haben, sofort ein Sicherheitsbeauftragter und forderte, dass die Fotos gelöscht wurden. Uns hat diese moderne Darbietung vor den altertümlichen Tempeln trotzdem gut gefallen. Sowohl der Blick von der Akropolis auf die Stadt als auch der Blick von allen möglichen Orten in der Stadt auf die Akropolis haben uns tief beeindruckt.
Manos hat uns von der Akropolis zum Zeustempel und zum Hadrianstor gefahren. Danach ging es zum alten Olympiastadion, wo immer noch alle vier Jahre das olympische Feuer entzündet und auf den Weg geschickt wird und wo jährlich der Athener Marathon endet, dessen Ursprungsgeschichte uns Manos ebenfalls in den schillerndsten Worten erzählte. Danach ging es weiter in die historische Altstadt „La Placa“, wo auch sonntags alles offen ist. So schlängelten wir uns mit vielen einkaufswütigen Touristen durch die engen Gassen, bewunderten die Kleider, den Schmuck und die Souvenirs und gingen auf Emmas Wunsch griechisch essen, da sie das besonders gern mag und wir ja seit acht Monaten dazu keine Gelegenheit hatten. Mit einer ordentlichen Knoblauchfahne ging es dann zurück ins Taxi und damit zurück nach Piräus zum Schiff. Unsere zwei Ausflugstage in Griechenland haben uns sehr gut gefallen und morgen steht nun der letzte Seetag an, bevor wir nach Italien kommen.