Der Flug von Isabela zurück nach San Cristobal war ein Erlebnis der völlig anderen Art. Obwohl auf dem Ticket stand, dass man 60 Minuten vorher einchecken müsse und unser Flieger um 14.00 Uhr ging, lachte mich die Senora im Hotel aus, als ich sagte, wir müssten dann so um 12.30 Uhr los. Völlig tiefenentspannt kochte sie erst noch ihr Mittagessen und rief uns dann um 13.30 Uhr ein Taxi. In der Zwischenzeit bin ich doch ein wenig nervös geworden, aber die Mädels genossen die extra Zeit in den Hängematten und lasen.
Als wir dann also um 13.35 Uhr an einem völlig verlassenen, irgendwie noch im Rohbau befindlichen Flughafen vom Taxifahrer rausgeschmissen wurden, befürchtete ich schon eine Touristenabzocke, denn was weiß ich denn, wem ich da genau die Tickets bezahlt hatte?
Vorsichtig tasteten wir uns „Hola“ schreiend ins Gebäude, in dem es wirklich weder Leute noch Möbel gab. Wenig beruhigend waren das erste, was wir fanden, Flugzeugteile von einer offensichtlich nicht mehr funktionsfähigen Propellermaschine.
Plötzlich hallte ein „Hola“ von den Wänden zurück und auf der anderen Seite des Rohbaus gab es ein paar gelbe Plastikstühle, auf denen noch zwei andere Touristen saßen und sich fragten, ob sie hier richtig waren. Zu denen gesellten wir uns und lauschten ihren Geschichten von der bereits neunmonatigen Reise.
Um 13.55 Uhr landete dann eine kleine Maschine mit fünf Leuten und auf einmal musste es ganz schnell gehen. Das Gepäck wurde gewogen und wir mussten 60 US-Dollar!!! Übergewicht nachzahlen. Danach wurde es hinten in den Miniflieger geschmissen, die inzwischen insgesamt acht Passagiere mussten einsteigen, der Pilot sagte drei Sätze zu den Notausgängen auf Englisch und Spanisch und um 14.02 Uhr rollten wir mit dicken gelben Kopfhörern auf den Ohren über die Startbahn. Alles ging so schnell, dass wir nur ganz kurz Zeit hatten, nervös zu werden und dann schwebten wir schon in der Luft und genossen den fantastischen Ausblick auf die Galápagosinseln von oben. Nach 35 Minuten landeten wir dann inzwischen ebenfalls völlig tiefenentspannt und waren heilfroh, dass wir das Extrageld in den Flug statt die Fähre investiert hatten.
Auf San Cristobal haben die Mädels dann gestreikt und wollten lieber die Hundebabys und die Katze in der Unterkunft streicheln, als eine Wanderung zur Playa Punta Carola und zum Aussichtspunkt Mirador Cerro Tjeretas zu machen. Während ich also hunderte Seelöwen am Strand bewunderte, hat sich die Hauskatze in unserem Zimmer eingerichtet und schlief auf Sophies Bett, als ich wiederkam. So sind wir alle voll auf unsere Kosten gekommen.
🥳
Sehr schön!
Deine Mädels kann ich verstehen. Ich denke das nach jedem Bericht, dass ihr da eher ein Bootcamp statt eines Urlaubs veranstaltet!
Das sind echt wahnsinnige Geschichten! Toll!