Ja, ja, ich weiß – das Sprichwort geht eigentlich anders, aber das würde heute nicht passen, denn bis zum Abend gab es wenig zu loben.
Nachdem wir gestern sehr wehmütig unsere paradiesische Insel verlassen haben, stand erst noch eine kleine Stadttour durch das malerische, aber sehr heiße Cartagena an. Um 19.00 Uhr ging dann der eigentlich vierstündige Bus nach Santa Marta, aber schon in Cartagena gab es so viel Stau, dass wir es so knapp zum Bus schafften, dass wir weder Abendessen konnten, noch die Rucksäcke umpacken konnten, um uns etwas zum Überziehen herauszuholen. Im Bus war es dann, wie erwartet, so kalt, dass Sophie um sich zu wärmen, mit unter mein vielseitig einsetzbares Kleid kroch. Durch den Stau kamen wir dann auch erst nach Mitternacht an und Sophie schmerzten ihre Beine beim Aussteigen so sehr, dass sie im Taxi auf dem Weg zum Hotel schon anfangen musste, zu weinen. Als die Hotelbesitzerin uns trotz Buchungsbestätigung dann auch noch barsch abwies, weil sie keine freien Zimmer mehr hätte, war Sophie einfach alles zu viel. Da hatte die Frau doch etwas Mitleid und Sophie durfte sich zumindest kurz in ihrem Restaurant ausruhen, bis wir ein anderes Hotel 100 Meter weiter gefunden hatten. Wählerisch konnten wir nun nicht sein und waren einfach nur froh, etwas gefunden zu haben. Sophie schlief direkt tief und fest ein und bekam dementsprechend nicht mit, wie nachts der Strom und damit auch die Klimaanlage ausfiel.
Dementsprechend verschwitzt und matt wachten wir dann alle auf und waren uns einig, dass eine weitere Nacht in diesem Hotel keine Option war. Beim Frühstück suchten wir uns eine andere Unterkunft bei Booking.com, die auch nur wieder ein paar hundert Meter weiter war. Danach machten sich Emma und Pascal auf den Weg zum Tauchshop, um für den morgigen Tauchgang alles zu klären, während Sophie und ich zum nahen Stadtstrand liefen. Wir hatten uns schon so auf eine Abkühlung gefreut, aber als wir den Strand sahen, an dem die Menschen ungelogen sowohl an Land als auch im Wasser wie die Ölsardinen im Dreck und Müll lagen und schwammen, verging uns die Lust wieder. Sophie wollte aber nicht unverrichteter Dinge wieder gehen, also rannten wir zumindest einmal ins Wasser, bevor wir uns nass und enttäuscht wieder auf den Weg zurück ins Hostel machten. Die Churros, die wir am Strand noch mitgenommen hatten, sorgten dafür, dass die Stimmung zumindest wieder vom Keller ins Erdgeschoss stieg.
Zurück in der Unterkunft erkundigten wir uns nach schönen Stränden, von denen uns aber mindestens halbstündige Taxifahrten trennten. Da entschieden die Kinder, dass sie dann einfach lieber abhängen wollten, weil die nachmittägliche Hitze auch schwer auszuhalten war. Als es dann auch noch zu regnen anfing, war die Entscheidung klar und es war Lesen, Schlafen, Spielen angesagt. Später zogen Pascal und Sophie noch einmal zum Kaffeetrinken und Emma und ich zum Abendessen los. Leckeres Essen und ein wirklich fulminanter Sonnenuntergang steigerten die Laune dann wieder, so dass sie inzwischen schon im ersten Stock angekommen war. Nach unserer Rückkehr entdeckten wir dann die im Dunkeln wie verzaubert wirkende Dachterrasse mit Pool, Bar und gemütlichen Schaukelstühlen und verbrachten den restlichen Abend entspannt und glücklich hier, denn die Stimmung war inzwischen mit uns schon im dritten Stock!!! Und so müssen wir das Sprichwort einfach umdrehen und den Tag nicht vor dem Abend verfluchen.
Das Beste kommt immer zum Schluss… zumindest an diesem Tag 😉