Zuerst einmal mussten wir heute morgen vor der Abfahrt den besten Spielplatz, den wir bisher auf unserer ganzen Reise gefunden haben, noch einmal richtig auskosten. Während die Kinder zusammen im Hamsterrad bis zum Umfallen rannten, schaukelte ich auf einem Balken in den Himmel. Neben tollen Schaukeln, Klettermöglichkeiten, Rutschen und Balancierbalken gab es aber auch ein Xylofon und eine Trommel, die Sophie zu einem Impromptu-Konzert inspirierten.
Davon beschwingt fuhren wir die zwei Stunden nach Waitomo in einem Rutsch durch und konnten noch gemütlich auf dem Parkplatz, der sehr idyllisch im Wald lag Mittag essen, bevor unsere online gebuchte Tour um 13.15 Uhr begann. In Neuseeland lohnt es sich nämlich meist, Dinge im Internet vorzubestellen, weil man da Rabattaktionen bekommt, die es vor Ort nicht mehr gibt. Heute waren es zum Beispiel 20% Frühlingsrabatt. Unser Tourguide namens Max brachte uns auf sehr humorvolle Art die Besonderheiten der Sandsteinhöhlen von Waitomo nahe und ich musste mich richtig anstrengen, alle Informationen und Witze für Sophie synchron zu übersetzen. Als wir am Ende der Tour dann aber mit dem Boot durch die Glühwürmchenhöhlen fuhren, war sowieso absolute Stille geboten und ich konnte mich mit staunendem Blick nach oben entspannen. Auch die Mädels beobachteten die tausenden Glühwürmchen ehrfürchtig und man vergaß ganz, dass man in einer Höhle saß, denn es hätte auch der Sternenhimmel sein können.
Im Anschluss an die Tour ließen sich unsere doch manchmal lauffaulen Kinder von mir breitschlagen, noch eine kleine Wanderung zu einer Aussichtsplattform durch den Wald zu machen. Während sie sich auf dem Weg munter anzickten, nahm ich mir fest vor, sie beim nächsten Mal einfach im Wohnmobil zu lassen. Als wir es dann aber geschafft hatten, waren sie genauso glücklich wie ich und trabten danach einträchtig und sogar mit einem Umweg zurück zum Parkplatz. Hier machten wir uns dann auf die Suche nach unserer nächsten Übernachtungsmöglichkeit und blieben unserem Konzept des Freedom Campings treu. Nach etwa anderthalb Stunden sind wir nun nicht nur mitten auf der Nordinsel, sondern auch mitten im Nirgendwo angekommen und können nicht fassen, dass man an so einem paradiesischen Ort umsonst campen darf, denn hier gibt es nicht nur super saubere Toiletten, sondern sogar warme Duschen, einen Gasgrill und einen wunderschönen See, an dem wir jetzt mutterseelenallein stehen. Passend dazu gibt es heute Abend Fisch mit Süßkartoffeln und Salat! Während ich hier auf einem Stein sitze und schreibe, schnitzen die Kinder sich Holzspeere, um Fische zu fangen. Falls das nichts wird, habe ich aber auch Fischfilets in der Minigefriertruhe im Wohnmobil dabei, das heißt, wir werden definitiv nicht verhungern.