Natürlich begann unser Tag an den Pancake Rocks heute mit einem großen Stapel Pfannkuchen. Danach ging es nur 45 Kilometer weiter südlich in Greymouth zum Einkaufen zu unseren beiden liebsten neuseeländischen Geschäften. In „The Warehouse“ besorgten Emma und ich uns jeweils noch eine lange Hose, denn nach unserem Malheur in Santiago de Chile und dem gestrigen nassen Abendspaziergang reicht eine lange Hose jetzt eben doch nicht mehr und im „Countdown“ füllten wir wieder unsere Lebensmittelvorräte auf. Da sich die schlechte Wettervorhersage nun heute tatsächlich bewahrheitete, fuhren wir dann weiter ins örtliche Schwimmbad, denn damit hatten wir drei Mädels ja schon auf der Nordinsel gute Erfahrung gemacht. Hier in Greymouth gab es sogar zwei große Rutschen und ebenfalls wieder Sauna und Whirlpool. Diesmal kam auch Pascal mit, dem ein bisschen Wärme bei diesem Wetter auf dem Motorrad bestimmt auch nicht schaden konnte. Leider aber war die Erholung für ihn nur von kurzer Dauer, denn er musste schmerzlich erkennen, dass Frau Merkel durchaus recht hatte, als sie gesagt hat, dass, wenn man mit dem Kopf durch die Wand will, immer die Wand gewinnt. Bei einem Tauchwettbewerb mit Emma hatte Pascal die Wand unter Wasser, die den Schwimmer vom Nichtschwimmerbereich trennt, nicht gesehen und ist so fest dagegen geschwommen, dass er mit zwei Platzwunden an Stirn und Nase und einem dröhnenden Kopf wieder auftauchte. Zwar war sofort ein niederländischer Doktor und die deutsche Bademeisterin zur Stelle, aber schnell war klar, dass diese Wunden im Krankenhaus versorgt werden mussten und auch sicher gegangen werden musste, dass er keine Gehirnerschütterung hatte. Unkompliziert wie die Neuseeländer sind, durften die Kinder aber im Schwimmbad bleiben, während ich Pascal ins nahe gelegene Krankenhaus fuhr. Die nette Dame in der Notaufnahme schickte mich dann aber auch gleich wieder zurück zu den Kindern, nachdem alle wichtigen Formulare ausgefüllt waren, denn Pascal hatte sich, wie fast immer, wenn er Krankenhausluft schnuppern muss, schon mal in die Horizontale verabschiedet, war hier aber ja in den besten Händen.
Nach CT, Arztgespräch und dem Wundenkleben konnte ich ihn glücklicherweise ohne Gehirnerschütterung zwei Stunden später wieder abholen, aber auch schon bevor Pascal gemerkt hatte, dass sein Motorradhelm nun nicht mehr auf seinen Kopf passte, war klar, dass wir heute nicht mehr weit kommen würden. Also lud er sein Gepäck ins Wohnmobil und wir fuhren drei Minuten weiter zum nächsten Campingplatz, wo wir nun ausnahmsweise eine sogenannte Cabin bezogen haben, und zum ersten Mal seit fast drei Wochen wieder in richtigen Betten schlafen können. So sitzen wir nun unverhofft in Greymouth statt in Franz Josef und hoffen alle sehr, dass Pascals Kopf bald wieder in seinen Helm passt. Er ist schon wieder fit genug, mit den Kindern einen Film zu schauen. So hatte ich Zeit, mir den Sonnenuntergang in der Regenpause über dem tosenden Meer anzuschauen.