Heute war Emma nun wieder fit genug für eine etwas größere Tour mit dem Rolller… so groß, dass uns am Abend allen der Hintern weh tat. Morgens haben wir wie jeden Tag mit den Niederländerinnen gefrühstückt. Das ist immer ein schöner Start in den Tag und so kommen die Kinder auch nicht aus der Übung, niederländisch zu sprechen. Danach haben wir ausgiebig im Pool geplanscht, wo ich ein sehr nettes australisches Rentnerpaar kennengelernt habe, das gerade seinen kompletten Hausstand aufgegeben hat, um ein Jahr um die Welt zu reisen. Das kam mir ziemlich bekannt vor und dementsprechend hatten wir uns viel zu erzählen. Dass die Frau ursprünglich aus Neuseeland kommt und Englischlehrerin war, hat dabei natürlich auch geholfen.
Gegen Mittag zogen wir dann also mit der Drone im Helmfach auf dem Roller los zu den 13 Kilometer nördlich gelegenen Reisfeldern, die uns wirklich gut gefielen, uns mit ihren steilen Steinstufen aber auch ordentlich zum Schwitzen brachten. Nach etwa einer Stunde treppauf treppab und einem erfolgreichen Dronenflug von Emma machten wir eine Pause und genehmigten uns alle einen Bananenmilchshake. Wir hätten die Pause nicht besser planen können, denn genau in diesem Moment spuckte ein großer Touristenbus eine ganze Gruppe mittelalter Russinnen und Russen aus, die allesamt Fotos auf einer der zahlreichen Schaukeln, die überall in den Reisfeldern verteilt sind, machen wollten. Die geschäftstüchtigen Balinesen sind hier für den perfekt inszenierten Instamoment gut vorbereitet und stellen den Kundinnen Kleider in allen Größen und Farben zur Verfügung, die dann wie Schleppen unter den Schaukeln im Wind wehen. Bei Sophies Leidenschaft für lange Kleider und Emmas Leidenschaft für alles, was schnell ist und wackelt, dachte ich, dass sie daran vielleicht auch Interesse hätten, aber ihr Fazit war, dass sie es lächerlich fänden, sich für fünf Euro, wofür wir hier allesamt in einem Restaurant lecker essen können, fünfmal anschubsen zu lassen, um in einem von fremden Leuten vollgeschwitzten Kleid Verrenkungen für ein Foto zu machen. Dem konnte ich nichts mehr hinzufügen und mache mir momentan auch keine Sorgen, dass eine von beiden den bei der Jugend momentan so begehrten Karrierepfad der Influencer einschlagen möchte, die ja diese wie auch viele andere touristische Unsitten ins Rollen gebracht haben und was ich beim ersten Mal, als ich es vor einigen Jahren das erste Mal aus dem Mund meiner Schüler hörte, fälschlicherweise – oder beim zweiten Überlegen vielleicht doch richtigerweise – für eine Krankheit hielt.
Nach diesem Spektakel, machten wir uns auf den Weg zu dem Spanferkel-Restaurant, das uns eine der hilfsbereiten Mitarbeiterinnen des Hotels empfohlen hatte. Wir nahmen einen kleinen Umweg, um eine weniger befahrene Route zu erwischen und schafften es, den dunklen Wolken davonzufahren und brauchten für die 25 Kilometer nun auch wie vorher für die 13 Kilometer eine Dreiviertelstunde… das scheint für Bali nahe an der Höchstgeschwindigkeit zu liegen. Das Restaurant liegt sehr idyllisch außerhalb und scheint auch bei den Einheimischen sehr beliebt. Direkt am Eingang begrüßte uns eine große knusprig gebratene Sau, die ähnlich aussah wie die, die es damals zu unserem Polterabend und unserem zehnten Hochzeitstag in Franken gab. Obwohl Sophie ja normalerweise kein großer Karnivor ist, ließ auch sie es sich schmecken. Dass es auch hierzu Reis als Beilage gab, fanden wir ungewöhnlich, passte aber gut in die Landschaft. Mit vollem Bauch machten wir uns dann auf den Rückweg und brauchten im Feierabendverkehr für die elf Kilometer fast wieder eine Dreiviertelstunde, was vielleicht die schmerzenden Hintern erklärt.
Goedemorgen Claudia, dit verhaal in duits snap ik helemaal omdat je het had vertelt. Heel mooi om te lezen hier, gelukkig zonder apen😅
Dat was spannend hé gisteren.
Veel plezier 🫶😎👙