Vorgestern sind wir erst wieder mit dem Bus von Moalboal nach Cebu City gefahren, von wo aus wir ein schickes Schnellboot zur Insel Bohol genommen haben, wo Emma und ich einen deutschen Tauchlehrer gefunden hatten, bei dem sie ihren nächsten Tauchkurs machen wollte. Auf diesen Zug ist Pascal natürlich gern aufgesprungen und hat hier nicht nur direkt die Unterkunft bei den Philippine Fun Divers, sondern auch einen Tauchkurs für sich selbst gebucht und so waren die beiden die letzten beiden Tage mehr im Tauchshop und unter Wasser als sonstwo. Sophie und ich haben uns für die Zeit einen metallic-pinken Roller gemietet und haben die kleine vor Bohol vorgelagerte Insel Panglao erkundet. Unser erstes Ziel war gestern dabei die Hinagdanan Höhle, eine Tropfsteinhöhle, in der man schwimmen kann. Das fanden wir beide ein ganz besonderes Erlebnis und blieben so lange im Wasser, bis wir ganz verrunzelt waren. Als wir uns danach in der öffentlichen Toilette trockene Sachen anzogen, mussten wir ganz schön kichern und lachen, da die Trennwände zwischen den Kabinen mal wie so oft in Asien nur etwa brusthoch waren und keinerlei Privatsphäre boten, wenn man sich nicht zum Pinkeln hinhockte – sicher nicht zum Umziehen. Solche Gegebenheiten quittieren wir aber höchstens noch mit einem Schmunzeln. Danach aßen wir einen der leckersten Burger dieser Reise direkt vom Grill einer kleinen Bude weg und während wir da saßen, wollte uns ein Schmuckverkäufer unbedingt etwas andrehen und verringerte bei unserem offensichtlichen Desinteresse den Preis auf weniger als ein Zehntel des Anfangsangebotes, aber Sophie antwortet da inzwischen immer stoisch mit einem freundlichen, aber bestimmten „No, thank you.“
Abends zogen wir dann nochmal zu dritt mit dem Roller zum Sonnenuntergang los und erkundeten den Doljo Strand, an dem eine ganz neue Mall stand, an dem neben schicken Restaurants Zumbakurse stattfanden und alles wunderschön kitschig für den morgigen Valentinstag geschmückt war. Dieser scheint bei den Filipinos eine ähnlich große Bedeutung wie bei den Amerikanern zu haben, denn überall hingen Herzchenballons, jedes Restaurant bot ein spezielles Menu an und die Blumenhändler schienen ein riesen Geschäft zu machen. Leider meinte Fortuna es hier aber nicht gut mit allen Verliebten, denn der gestrige Tag war der verregnetste auf dieser ganzen Reise. Über meine philippinische Handynummer bekam ich mehrfach Wetterwarnungen, weil es so viel regnete. Sophie und ich entschieden uns deswegen dafür, uns noch einmal massieren zu lassen. Tiefenentspannt kamen wir nach einer Stunde schwedischer Massage aus dem Studio und da es aussah, als gäbe es eine kurze Regenpause, schnappten wir uns unseren pinken Blitz – fuhr der Roller doch tatsächlich 80 km/h, wenn nur Sophie und ich darauf saßen – und wollten die Insel einmal umrunden, weil wir beide das Rollerfahren lieben. Nach etwa 10 Kilometern war die Regenpause aber vorbei und wir beide zogen die Regenjacken an. Trotzdem kamen wir völlig durchnässt zurück im Hotel an und waren uns sicher, dass wir mindestens genauso nass wie Emma und Pascal unter Wasser geworden waren. Den Nachmitttag verbrachten wir im Hotel mit Lesen, Spielen und Kuscheln. Abends tauschten wir dann Kind bzw. Elternteil und Sophie ging mit Pascal essen und Emma mit mir. Irgendwie eine ganz schön verrückte Situation, in der wir da alle gerade stecken, was vielleicht die vielen Fragen von Freunden und Familie diesbezüglich beantwortet. Aber für eine Trennung auf einer lang geplanten Weltreise gibt es wahrscheinlich nur wenig Präzedenzfälle.