Boah Bohol!

Heute waren Emma und Pascal wieder tauchen und Sophie und ich haben einen Tagesausflug gebucht, um die Insel Bohol zu erkunden. Früh um acht war der Treffpunkt am örtlichen McDonalds und wir hatten Glück, dass wir als letzte kamen und deswegen neben dem Fahrer sitzen durften, während die anderen 13 Passagiere sich hinten auf zwölf Sitze quetschen musste. Los ging es mit einer einstündigen Fahrt zum Schmetterlingshaus, was auf den Fotos so wunderschön ausgesehen hatte. Als wir die Einrichtung betraten, blieb mir aber direkt das Herz stehen, denn das war nicht nur ein Schmetterlingshaus, sondern irgendwie auch eine Auffangstation für exotische Tiere, die meines Erachtens alle absolut nicht artgerecht gehalten wurden und als erstes liefen wir durch ein betoniertes Areal, auf dem ungelogen fast 20 zwischen zwei und acht Meter langen Pythons rumlagen und -schlängelten. Alle hatten wohl zum Frühstück schon ein Hühnchen verspeist, was todesmutige Touristen auch erfühlen konnten, wenn sie die Schlangen streichelten. Meine panische Angst vor Schlangen ließ mich die vielen Reptilien nur aus sicherem Abstand betrachten, während Sophie sie sich aus der Nähe anschaute. Fasziniert beobachteten wir so, wie eine der größeren Exemplare fast Pferdeäpfel große Kackhaufen produzierte. Eine andere pinkelte gelb schäumend und die Zoowärter waren hauptsächlich mit aufräumen und waschen der riesigen Reptilien beschäftigt. Abgesehen von Schmetterlingen und Schlangen gab es noch jede Menge exotischer Vögel, Affen und ein Salzwasserkrokodil zu sehen, die uns allesamt in ihren viel zu kleinen Gehegen und Käfigen sehr leid taten. Im Schmetterlingshaus sah es dann schon anders aus und neben den wunderschön geflügelten Namensgebern gab es auch riesige Schnecken mit interessant geformten Häusern zu bewundern. Die nächste Station waren dann die Chocolate Hills. Dabei handelt es sich um hunderte sehr symmetrisch geformte Hügel, die hier mitten auf der Insel empor zu sprießen scheinen und die in der Trockenzeit braun werden und deswegen ihren Namen tragen. Nach dem gestrigen Regen war hier aber alles grün. Deswegen aber nicht weniger beeindruckend. Mit den anderen Touristen musste man sich quasi prügeln, ein Foto von dieser natürlichen Besonderheit zu schießen, aber trotzdem machte es Sophie und mir viel Spaß, die 220 Stufen zum Aussichtspunkt zwischen vielen anderen hochzuklettern. Der nächste Halt war bei den Tarsieräffchen, die auf den ersten Blick zwar artgerechter untergebracht waren als die Pythons, aber auf den zweiten Blick als nachtaktive Tierchen geschickt unter künstlichen Verdunklungen im Areal drapiert worden zu sein schienen, damit die Zoowärter die bestmöglichen Fotos für uns Touristen machen konnten. Obwohl wir sie auf den Fotos am Eingang mit ihren riesigen Augen noch recht gruselig fanden, waren wir doch ganz verzückt, als wir das erste, wirklich winzige Tierchen am Baum geklammert sahen.

Von hier aus ging es weiter zu Flußbooten, auf denen man für sehr viel Geld bei einem All-you-can-eat-Buffet hätte Mittagessen können. Sophie und ich entschieden uns stattdessen, ein paar hundert Meter weiterzulaufen und uns ein Brathähnchen für einen Bruchteil des Preises zu teilen und waren ganz begeistert. Teil der Erfahrung war auch, mit einem Plastikhandschuh statt Besteck zu essen. Als Nachtisch gab es Eis und dann während der Wartezeit danach kamen wir mit den anderen Leuten aus unserem Bus ins Gespräch. Irgendwie ist es uns noch nie langweilig geworden, die Reisegeschichten anderer zu hören. Jedes Mal erfährt man wieder etwas, das man auch noch dringend machen möchte. Nach dem späten Mittagessen gab es nur noch zwei Fotostopps an einer Kirche und einem Kriegsdenkmal, bevor wir kurz nach fünf wieder in Alona Beach eintrudelten. Erst einmal mussten wir dann Emma gratulieren und die Mädels wollten zusammen im Hotelzimmer chillen, während ich in den Sonnenuntergang schwamm. Der war wirklich wieder spektakulär und diese Momente sind für mich sehr kostbar und lassen mich dankbar sein für unser außergewöhnliches Leben und alles, was wir schon erlebt haben.

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