Nachts im Massagestuhl

An unserem letzten Tag auf den Philippinen hatten wir eigentlich noch einen Ausflug zum unterirdischen Fluss in Sabang geplant, aber leider war die Zufahrt zu den Höhlen gesperrt, da das Wetter zu schlecht war. Tatsächlich waren wir alle drei aber gar nicht so enttäuscht, da wir im Hostel und auch in der Umgebung so viele nette Leute kennengelernt haben, dass wir den Tag gern ganz entspannt hier verbrachten. Mittags aßen wir bei einem örtlichen Lokal um die Ecke bei der lieben Clarissa, die mir am Abend vorher schon gebratene Nudeln für die Mädels zum Abendessen mitgegeben hatte und mit der ich mich auf Anhieb so gut verstanden habe, dass wir unsere ganzen Lebensgeschichten ausgetauscht haben, die einige Parallelen aufwiesen, und dass wir uns nach dem Essen wie alte Freundinnen verabschiedeten. Für uns ging es nun zum Flughafen und wir flogen nach Puerto Princesa nach Manila, wo wir zwar pünktlich um 22.00 Uhr landeten, dann aber noch fast zwei Stunden auf unser Gepäck warten mussten. In der Zwischenzeit erfuhren wir, dass wir für unseren Flug nach Bangkok am kommenden Morgen um 7.20 Uhr, obwohl wir schon online eingecheckt hatten, trotzdem drei Stunden vor Abflug wieder hier sein müssten, was uns gerade mal viereinhalb Stunden Zeit ließ. Also stornierte ich das Hotel und auf Empfehlung des Bodenpersonals begaben wir uns in den vierten Stock und suchten die Lounge „The Wings“, die wohl einige Zimmer für Passagiere in unserer Situation bereit hält. Leider waren die aber alle schon voll, aber die nette Dame am Empfang hatte wohl Mitleid und bot uns an, im Massagestudio der Lounge die paar Stunden zu schlafen. Das nahmen wir dankbar an und ich bin echt immer wieder beeindruckt, wie unkompliziert die Mädels hier sind. Schuhe aus, in Klamotten auf die flach gelegten Massagestühle, in fünf Minuten einschlafen und beim Weckerklingeln nur vier Stunden später wieder fröhlich aufstehen, Rucksack aufsetzen und weiter geht es…

Dass der Flug nach Bangkok dann erst mit einer zweistündigen Verspätung startete und wir also locker bis sechs, wenn nicht sogar sieben hätten schlafen können, quittierten sie mit einem Schulterzucken und nutzten mein unbegrenztes philippinisches und in Manila sehr schnelles Datenvolumen, um Filme für den Flug auf die IPads zu laden. So verging die Zeit des Fluges wie im Flug und in Bangkok spulten wir das inzwischen ja schon routinierte Prozedere ab – erst Stempel dann Gepäck abholen, SIM-Karte besorgen, Geld abheben, Taxi rufen. Da wir im Hotel noch nicht einchecken konnten, ließen wir das Gepäck dort und aßen unser erstes thailändisches Straßenessen. Sophie entschied sich für Pad Thai (Bratnudeln), Emma für Gemüse mit Erdnüssen und ich weinte vor Glück und Schärfe wie bei meinem ersten Besuch vor 20 Jahren ins grüne Curry und schon nach diesem ersten thailändischen Essen war klar, dass was die Vielfalt angeht, Thailand beim Essen die Nase vor den Philippinen hat.

Nach dem Einchecken machten wir dann kurz Pause in unserem sehr gemütlichen und heimelig eingerichteten Zimmer, bevor wir noch einmal zur Nahe gelegen Kao San Road loszogen. Dort bestaunten wir die vielen exotischen Tiere, die zum Essen angeboten wurden und entschieden uns dann trotzdem oder deswegen, dass unsere Bäuche nach den leckeren Fruchtsmoothies leider schon voll waren. Emma kaufte sich außerdem noch kleine Aufnähflaggen aller Länder, in denen wir bisher waren, und bei deren ausgebreitetem Anblick waren wir nicht sicher, ob ihr Rucksack dafür überhaupt groß genug ist?

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