Von Stonetown ging es gestern mit einem Dalla Dalla, einem öffentlichen Verkehrsmittel etwa 50 Kilometer nach Norden an den Nungwi Beach. Die Fahrt hat uns sehr an die Jeepneys in den Philippinen erinnert, da wir bei 18 Passagieren schon wie die Ölsardinen saßen, dann aber nochmal sechs Leute zusätzlich eingestiegen sind, die dann mehr auf als neben einem saßen. Neben den Leuten wurde auch eine große Fracht an unterschiedlichsten Dingen wie Fließen, Mehl, Schuhen und Eimer voller Wasauchimmer eingeladen. Trotzdem fanden wir die Fahrt sehr interessant und als wir in Nungwi am Kreisverkehr ausstiegen, sagte Googlemaps, dass es nur 10 Minuten zu Fuß zu unserer Unterkunft seien. Da war mir aber nicht bewusst, dass es eigentlich gar keine echten Straßen mehr gab und wir von einem überschwemmten Gässchen ins nächste hüpfen mussten. Es dauerte keine fünf Minuten, bis Googlemaps keine Ahnung mehr hatte, wo wir waren und glücklicherweise boten uns zwei Jungs ihre Hilfe an und führten uns durch Hinterhöfe, Gärten und um viele Ecken auf dem trockensten Weg zum Hotel. Hier muss ich nun die Einschätzung des letzten Eintrags, dass die Menschen auf Sansibar reicher wären, zurücknehmen, denn wir konnten in viele der Blechhütten schauen, wo es wirklich nur das absolut Nötigste und oft noch nicht einmal das zum Leben gab. Unsere Unterkunft liegt in der zweiten Reihe zum Strand, denn die erste ist voll mit Ressorts, die weit über unserem Budget liegen. Von der Dachterrasse, auf der uns das Frühstück serviert wird, hat man aber eine unglaubliche Aussicht. Auf den 50 Metern zum Strand kommt man an einer riesigen Halle vorbei, wo die Fischer ihre Netze sortieren und dann steht man an einem der idyllischsten Postkartenmotive, die wir auf dieser Reise bisher gesehen haben: Weißer Sandstrand, türkisblaues Meer, Fischerbötchen und viele Palmen. Wendet man sich nach links, kommt eine Bar und ein Ressort nach dem anderen, wo wir zum ersten Mal seit einem Monat wieder selbst entscheiden konnten, was wir essen und da entschieden sich die Kinder glücklich für Pizza und Burger, was ihnen dann aber etwas schwer im Magen lag. Wendet man sich nach rechts, findet man nur noch ein kleines Fischrestaurant, den best bewertesten Tauchladen und viele einheimische Kinder, die am Strand Fußball spielen. Dort gingen wir schwimmen und hüpften durch die Wellen, bis sich die Mägen wieder beruhigt hatten und danach buchten wir für Emma einen Tauchgang. Mit zwei Australierinnen, einer Koreanerin und dem Tauchlehrer aus Tansania zog sie heute Morgen los, während Sophie und ich einfach mal chillten. Mittags kam sie glücklich und wieder um eine Taucherfahrung reicher zurück und erzählte uns bei einem leckeren Meeresfrüchte-Mittagessen, was für Fische sie alles gesehen hatte. Zum Sonnenuntergang zogen wir gestern und heute noch einmal los zu einer schönen Strandbar und schon nach diesen beiden Tagen können wir sagen, dass Sansibar das sagenhafte Sahnehäubchen auf der Tansaniatorte ist.