Lost in translation nach La Paz

Heute haben wir zum ersten Mal einen lokalen Bus statt eines Touristenbuses genommen, aber um ehrlich zu sein, nicht absichtlich, denn wir hatten den Unterschied beim Buchen einfach nicht verstanden. Die Erfahrung war durchaus interessant, denn statt voll zurücklegbarer Sitze, einer Toilette und Fernsehern, gab es offene Fenster, säckeweiße Popcorn und laute spanische Unterhaltungen. Wenn man von Copacabana nach La Paz fährt, muss man an einer Stelle über den Titicacasee. Dabei müssen alle Passagiere den Bus verlassen und werden in kleinen Mortorbooten übergesetzt. Bei dieser Fahrt sind wir nun zum ersten Mal mit dem wirklich saukalten Wasser des Sees in Berührung gekommen, aber glücklicherweise nur in kleinen Dosen. Während wir also die schnelle Fahrt genossen, wurde unser Bus in einer wirklich nicht seetauglichen Konstruktion aus Brettern und Gummireifen übergesetzt und zwischenzeitlich hatten wir schon etwas Angst um unser komplettes Gepäck, das ja noch im Bus steckte. Es hat aber alles gut geklappt, bis wir in La Paz ankamen.

Dort nahmen wir ein Taxi zu der auf der spanischen Variante von Booking.com so luxuriös dargestellten, aber verdächtig günstigen Wohnung mit angeblich zwei Schlafzimmern, Wohnzimmer, Küche und Bad und das alles in perfekter Lage. Die Lage ist wirklich gut, aber an der Rezeption fanden wir dann heraus, dass mein Spanisch einfach zu schlecht ist, solche Sachen zu organisieren, denn statt der schicken Wohnung hatte ich ein Einzel- und eine Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad auf dem Flur gebucht. Glücklicherweise bemerkte die Frau an der Rezeption mein geschocktes Gesicht sofort und bot uns für einen kleinen Aufpreis eine wirklich schnuckelige Einzimmerwohnung mit vier Betten an, in der vor allem Sophie sich sehr wohl fühlt. Ab jetzt werde ich wieder auf englische Buchungsseiten zurückgreifen und weiter fleißig an meinem Spanisch arbeiten.

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