Salar de Uyuni – Salz so weit das Auge reicht

Wo soll ich nur mit dem Schwärmen anfangen? Es ist definitiv Zeit für Superlative und obwohl wir schon viele tolle Dinge auf dieser Reise erlebt haben, war die Salzwüste, die zwischen Bolivien und Chile liegt und die größte der Welt ist, für mich bisher das beeindruckendste Naturphänomen.

Nach neun Stunden im Nachtbus sind wir heute Morgen um 7.00 Uhr bei -6 Grad in Uyuni angekommen. Dort wurden wir schnell in ein Frühstückscafe gebracht, wo wir uns aufwärmen und stärken konnten. Danach wurden wir alle mit passenden Gummistiefeln ausgestattet… naja, zumindest fast, denn Größe 45 für Pascal gab es nicht, also musste es mit Schuhgröße 42 gehen. Zuerst einmal wurden diese aber sowieso nur im Kofferraum des Jeeps verstaut und auch erst für die Spiegelungen zum Sonnenuntergang wieder ausgepackt.

Der erste Stop des Tages war der Friedhof der Züge, denn vor 100 Jahren wurden in Bolivien die Züge, die nur zum Transport von Rohstoffen genutzt wurden und anscheinend sehr langsam waren, abgeschafft. Die verrosteten Überreste bieten nun in der Nähe von Uyuni einen wahren Abenteuerspielplatz für groß und klein. Wir alle wären gerne noch weitergeklettert, aber der Tag hatte ja noch so viel mehr zu bieten.

Mittagessen gab es nämlich in einem komplett aus Salz gebauten Hotel, in dessen Nähe auch eine Teilstrecke der Dakar-Rally beginnt. Die unendliche Weite des Salzes ist wirklich unvorstellbar und während wir morgens nur mäßig interessiert zugehört haben, als unser Fahrer erzählt hatte, wie viele Leute pro Jahr hier verloren gehen, wurden wir im Laufe des Tages doch deutlich nervöser, als der Jeep mitten im weißen Nichts nicht anspringen oder einfach nicht mehr in Fahrt kommen wollte.

Während des Stops an der Isla del Pescado hat unser Fahrer uns dann auch allein die verrückten Kakteen anschauen lassen, während er sich ums Auto kümmern wollte. Leider wollte der Jeep auch danach noch nicht so richtig, aber trotzdem können wir nichts auf unseren lieben Jose kommen lassen, denn er hat mit beeindruckendem Körpereinsatz – auf der Fußmatte seines Autos liegend – die tollsten optischen Täuschungen und Fotos aus uns und unseren Handykameras herausgeholt. Am Ende des Tages, als nun die Gummistiefel zum Einsatz kamen, die er leider nicht dabei hatte, umzirkelte er uns mit dem Jeep, um die besten Spiegelungen bei Sonnenuntergang einzufangen.

Um halb acht hat er uns wieder im stockdunklen und saukalten Uyuni abgeliefert, so dass wir gerade noch Abendessen konnten, bevor es wieder in den Nachtbus zurück nach La Paz ging. Alle vier waren wir uns einig, dass sich diese Stippvisite in den Süden Boliviens auf jeden Fall gelohnt hat.

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