Als wir in der Gondel über La Paz schwebten (2022/08/17 mit der Gondel durch La Paz), kreuzten wir auch den Friedhof Cementario General, welcher mit einer Fläche von ca 92.000 m2 von oben gesehen schon sehr beeindruckend war. Dies hat mich dann dazu motiviert, diesen auch zu besichtigen. Als lässiger Traveller entschied ich mich hier mit dem lokalen Bus (2 Bolivianos ~ 0,28€ pro Fahrt) hin zu fahren, allerdings war es bereits eine Herausforderung den richtigen Bus zu bekommen. Lokale Busse sind Minivans mit farblichen Schildern der Zielorte an der Windschutzscheibe, aber die schiere Flut dieser Busse im vollen Verkehr macht das rechtzeitige Herbeiwinken schwer. Hmm, doch nicht so lässig…
Endlich beim Cementario angekommen gehe ich durch den Haupteingang, wovor Blumen und Essensstände ihre Ware auf der Straße verkaufen, und erlebe dann plötzlich doch einigermaßen Ruhe, obwohl ich noch mitten in der Stadt bin.
Der fast 200 Jahre alte Friedhof zeichnet sich durch verschiedene Stile nach den verschiedenen Ausbaustufen in der Zeit aus. Es gibt Familien- und Einzelmausoleen, Gassen mit Gräbern unterschiedlicher Größe und gar Barracken. Wie in einigen anderen Lateinamerikanischen Ländern werden die Toten erst beerdigt, dann aber innerhalb von 10 Jahren wieder ausgegraben und kremiert. Die Asche wird dann in kleinen oder größeren Räume mit Glastür beigesetzt und mit Blumen, Gegenständen und Essen (u.a. CocaCola Flaschen) versorgt. Diese Räume sind in Wände eingelassen und hiervon gibt es sehr viele.
